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Frohe Weihnachten und frohes, gesegnetes neues Jahr… › FAU.DE

FAU-Präsident Prof. Dr. rer. pol. Karl-Dieter Grüske (Bild: FAU)

19. Dezember 2014

Liebe Studierende, Mitglieder, Freunde und Förderer der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg,

2014 geht langsam zu Ende und viele von Ihnen sehnen sich in diesem Jahr ganz besonders nach einer kleinen Pause über den Jahreswechsel, nach einigen ruhigen und besinnlichen Tagen rund um das Weihnachtsfest, im Kreis von Freunden und Familie. Und das verwundert nicht: War doch 2014 ein ganz besonders ereignisreiches Jahr für unsere Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg – und bei allen Herausforderungen, die wir zu bewältigen hatten, auch ein sehr erfolgreiches. Wir alle haben dafür hart gearbeitet und Sie haben sich die jährliche Auszeit mehr als verdient. Allen, die mit ihrem Engagement, ihrer Kreativität und ihrem Können dazu beigetragen haben, aus 2014 ein Erfolgsjahr zu machen, möchten wir an dieser Stelle von ganzem Herzen danken.

Wenn wir das Jahr noch einmal Revue passieren lassen, dann war 2014 vor allem eins: ein Jahr der Weichenstellungen. Wir haben die Weichen gestellt für die neue personelle Aufstellung an der Universitätsspitze. Wir konnten den Weg ebnen für ein umfassendes Standortkonzept, das aus räumlicher Sicht die größten Umwälzungen in der Geschichte der FAU mit sich bringen wird. Und es ist uns gelungen, für entscheidende neue Forschungsprojekte den Startschuss zu geben– nicht zuletzt dank der Nordbayerninitiative, die die Regierung des Freistaats im Sommer beschlossen hat und die mit 115 Millionen Euro Investitionsvolumen allein für die FAU ein immenser Meilenstein ist.

Das Thema Personalwechsel in der Universitätsleitung hielt uns gleich zu Jahresbeginn in Atem:  Das Warten auf grünes Licht vom Bundesverfassungsgericht für die Ernennung der neuen Kanzlerin Dr. Sybille Reichert strapazierte die Nerven aller – nicht zuletzt die unseres langjährigen Kanzlers Thomas A.H. Schöck, der unerwartet seine Amtszeit um ein halbes Jahr verlängern musste. Doch das Glück war auf der Seite derer, die Recht hatten: Im Mai konnte die FAU endlich ihre neue Kanzlerin offiziell in ihr Amt einsetzen. Ein weiterer Wechsel, der den Kurs der FAU in den nächsten Jahren ganz entscheidend bestimmen wird, wurde erst zum Jahresende hin aktuell: Am 28. November hat der Universitätsrat Prof. Dr. Joachim Hornegger, Inhaber des Lehrstuhls für Mustererkennung und Vizepräsident für Forschung der FAU, einstimmig zum neuen Präsidenten der Universität gewählt. Er wird am 1. April 2015 sein Amt als mein Nachfolger antreten. Ich bin sicher, dass er die Universität auf einem sehr guten Weg zielführend weiter voranbringen wird – mit Kontinuität, aber auch mit einer Vielzahl von neuen Impulsen.

Das Jahr startete auch in Standortfragen mit einer erfreulichen Entwicklung. Die FAU konnte auf dem Gelände der Fürther Uferstadt neue Räumlichkeiten für Einrichtungen des Departments für Werkstoffwissenschaften sowie des Zentrums für Lehr-/Lernforschung, -innovation und Transfer (ZeLLIT) feierlich eröffnen. Doch der eigentliche Coup zeichnete sich erst im Sommer ab: eine Lösung für die großen Flächen- und Gebäudeprobleme, die der FAU mit ihrem stetigen Wachstum schon seit Jahren regelmäßig im Weg stehen. Mit den Überlegungen von Siemens, einen eigenen Campus im Süden Erlangens zu bauen und der klaren Ansage der Bayerischen Staatsregierung, „Auf AEG“ in Nürnberg Flächen für die Wissenschaft zu erwerben, konnte die FAU im Herbst – auf einer Pressekonferenz mit drei bayerischen Staatsministern – ihr großes Standortkonzept, die Vision „FAU 2030“, präsentieren: Im Mittelpunkt der universitären Planungen steht der Ausbau des FAU-Standorts Nürnberg: Dort soll „Auf AEG“ mittel- und langfristig der zweite große Standort der Technischen Fakultät entstehen. Gleichzeitig soll in der Erlanger Innenstadt mit dem als Himbeerpalast bekannten Verwaltungsbau der Siemens AG im Mittelpunkt ein neues Geisteswissenschaftliches Zentrum errichtet werden, in das im Wesentlichen die Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie einziehen kann. Auch die Lehrerbildung kann im Rahmen dieser Pläne nach Erlangen geholt werden. Die Effekte für die FAU: Zusammenführung von Kompetenzen, mehr Fläche, weniger Kosten.

Auch in der Forschung konnten wir in diesem Jahr den einen oder anderen Coup landen: Exakt an dem Tag, an dem die deutsche Nationalelf sich mit ihrem Sieg gegen das Team der USA den Gruppensieg in der Fußballweltmeisterschaft sichert, unterzeichneten Siemens und die FAU eine Vereinbarung für den Campus Future Energy Systems, einem Verbund, der sich der Erforschung nachhaltiger, bezahlbarer und zuverlässiger Energiesysteme widmet. Zugleich nimmt Siemens die FAU in die Reihe der acht Top-Universitäten auf, mit denen der Konzern weltweit zusammenarbeitet.

Die Verwirklichung großer Pläne deutete sich an, als die bayerische Staatsregierung im August ihre Nordbayern-Initiative  auf den Weg brachte – und beschloss, hohe Summen in die Strukturförderung des nordbayerischen Raums, vornehmlich in den Ausbau der Forschungs- und Wissenschaftslandschaft zu investieren. Die FAU wird von diesem wichtigen Schub für die Wissenschaftsregion Nordbayern auf Jahre profitieren. Bedeutsame Wissenschaftsschwerpunkte der Universität wie die Energieforschung, Lebenswissenschaften, Medizintechnik, Materialforschung sowie Informations- und Kommunikationstechnologie werden weiter gestärkt.

Zahlreiche Leuchtturmprojekte mit FAU-Beteiligung werden dadurch erst möglich. So unterstützt der Freistaat den Aufbau eines Max-Planck-Zentrums für Physik und Medizin als ein Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts (MPL), der FAU und dem Universitätsklinikum Erlangen, mit rund 60 Millionen Euro. So kann in den kommenden drei Jahren eine weltweit einmalige Einrichtung entstehen, die mathematisch-physikalische Grundlagenforschung und klinische Forschung zusammenbringt – und die uns eine herausragende Stellung in der internationalen Forschungslandschaft  einbringen wird.

Zu den geförderten Projekten gehören außerdem, das Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für die Erforschung erneuerbarer Energien (HI ERN), das in enger Anbindung an die FAU vor einem Jahr gegründet wurde; außerdem das Bayerische Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE), in dem die FAU, die Universität Würzburg und die TU München in den Bereichen der erneuerbaren Energien und der Steigerung der Energieeffizienz forschen.

Weiterhin fördert das Strukturprogramm den Ausbau des Nuremberg Campus of Technology, in dem FAU und TH Nürnberg in den Kompetenzfeldern Energie, Bau und Umwelt, Verkehr und Logistik, Automatisierungstechnik und Sicherheitstechnik zusammenarbeiten. Teil des Programmes sind auch die Einrichtung des Bayerischen Polymerinstituts, eines gemeinsamen Projekts der Universitäten Erlangen-Nürnberg, Bayreuth und Würzburg sowie der Ausbau des Embedded Systems Institut (ESI), einer Kooperation der FAU und des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen mit der Industrie. Schließlich wird der Aufbau eines nationalen Leistungszentrums „Elektroniksysteme“ der Fraunhofer-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der FAU und dem Siemens-Campus Erlangen gefördert. Bis 2018 werden etwa 115 Millionen Euro an die FAU fließen. Wir sind froh und stolz, dass die Bedeutung der FAU als eine der forschungsstärksten Universitäten Deutschlands und zweitgrößte Universität Bayerns auch in der Staatsregierung gewürdigt wird.

Doch nicht nur dort: Auch in diesem Jahr wieder konnten unsere Forscher und Forscherinnen nationale und internationale Lorbeeren erringen: Förderzusagen der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Fördermittel des Europäischen Forschungsrates und Finanzmittel für ausgezeichnete Forschungsvorhaben aus bedeutenden Stiftungen aus dem Ausland.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft verlängerte bzw. bestätigte im Mai die Förderung von drei Transregios – Forschungsprojekten, die von mehreren Institutionen beantragt werden. Damit fließen insgesamt mehr als 15 Millionen Euro an Fördergeldern an die FAU. Das Institut für Sportwissenschaft und Sport der FAU wurde als erstes Kollaborationszentrum für Bewegung und Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Europa auserkoren. Und Prof. Dr. Uwe Sonnewald, Lehrstuhl für Biochemie, erhält von der Bill & Melinda Gates Foundation in den nächsten fünf Jahren 10 Millionen Dollar, um mit einem interdisziplinären Wissenschaftlerteam aus mehreren Ländern nahrhaftere Maniokwurzeln zu entwickeln.

Damit nicht genug: Während schon im Januar FAU-Physiker Prof. Dr. Peter Hommelhoff, Leiter des Lehrstuhls für Experimentalphysik, vom Europäischen Forschungsrat einen „Consolidator Grant“ mit Fördergeldern in Höhe von 2 Millionen Euro für seine Forschung zur Wechselwirkung von Laserlicht und Materie verbuchen konnte, erreichte uns im Dezember nun die Nachricht, dass sich gleich vier unserer Nachwuchswissenschaftler in diesem härtesten Auswahlverfahren zur Vergabe europäischer Fördermittel ebenfalls durchsetzen konnten: In den kommenden fünf Jahren unterstützt der Europäische Forschungsrat (ERC) die exzellenten Forschungsvorhaben von Dr. Björn Braunschweig, PD Dr. Andreas Bräuer, PD Dr. Gerhard Krönke und Prof. Dr. Sabine Maier mit je einem der mit 1,5 Millionen Euro dotierten „ERC Starting Grants“. Ein wirklich bemerkenswerter Erfolg.

Diese ausgezeichneten Forschungsleistungen sind es auch, die den guten Ruf der FAU im In- und Ausland begründen und weiter fördern sollen. Dabei ist es unser größtes Anliegen, diese Forschungsqualitäten auf die Lehre zu übertragen, unseren Studierenden die Faszination für die Wissenschaft mitzugeben ins Leben und ihnen den Weg zu ebnen in ein erfolgreiches Berufsleben – ob in Wissenschaft oder Wirtschaft, Kultur oder Kunst. Wir freuen uns, dass immer mehr junge Menschen uns das Vertrauen schenken und sich für ein Studium an der FAU entscheiden: Auch im Wintersemester 2014/15 hat die Studierendenzahl erneut einen historischen Höchststand  erreicht: Mehr als 39.000 Studentinnen und Studenten waren zu Beginn der Vorlesungszeit immatrikuliert. Das bedeutet: Die Infrastruktur muss mitwachsen – ein Punkt, der für die kommenden Jahre ganz oben auf der Agenda der FAU steht. Doch Wachstum ist das eine – Erhaltung das andere. Die Anatomie muss dringend saniert werden, um den Studierenden der Medizin in Erlangen weiterhin einen sicheren Lehrbetrieb zu gewährleisten. Für die Millionensumme, die dafür nötig ist, konnte die FAU in einem Kraftakt eine Zusage des Freistaats erringen. Für eine stetige Verbesserung der Qualität in der Lehre haben wir nun für 2015 alle Weichen für die Gesamtsystemakkreditierung gestellt – und wollen im kommenden Jahr das Testat erhalten, dass die FAU bei der Konzeption und Umsetzung ihrer rund 240 Studiengänge den höchsten Standards gerecht wird.

Nach all diesen Ereignissen ist es jetzt Zeit zum Ausruhen. Zeit zum Ausruhen? Ja, aber nur bis Anfang Januar! Denn dann wird es darum gehen, die großen Pläne, die wir in diesem Jahr schmieden konnten, in die Tat umzusetzen. Zunächst aber wünsche ich Ihnen allen, auch im Namen der gesamten Universitätsleitung, ein frohes, besinnliches und entspanntes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins neue Jahr und für 2015 viel Kraft, Zuversicht, Freude und Erfolg bei der Bewältigung Ihrer jeweiligen Aufgaben. Dann nämlich – da sind wir sicher – werden wir den Herausforderungen des kommenden Jahres gemeinsam hervorragend begegnen.

Ihr Prof. Dr. Karl-Dieter GrüskePräsident der FAU

 

Authors: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

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