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Hitzewelle lässt erhöhte Ozonwerte erwarten

Hitzewelle lässt erhöhte Ozonwerte erwarten HP KB

Für das kommende Wochenende sagen die Meteorologen wieder hochsommerliche Temperaturen bis zu 36 Grad Celsius voraus. Unter diesen Bedingungen ist mit deutlich ansteigenden Ozonkonzentrationen im Stadtrandbereich zu rechnen. Ob der Informationsschwellenwert nach der 39. Bundes-Immissionsschutzverordnung (39. BImSchV) von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (μg/m³) oder gar die Alarmschwelle in Höhe von 240 μg/m³ überschritten werden, ist ungewiss, da hier das Auftreten lokaler Wärmegewitter einen deutlichen Einfluss nehmen kann.

Ab Montag, 29. Juli 2013, ist eine deutliche Wetteränderung mit Regen vorausgesagt, die dann auch wieder zu einem Rückgang der Ozonbelastung in der Außenluft führen wird. Bei Ozon-Stundenmittelwerten über der gesetzliche Informationsschwelle bestehen Gesundheitsrisiken für besonders empfindliche Personengruppen. Diesen Personen wird in diesem Fall empfohlen, ungewohnte körperliche Anstrengungen im Freien zu vermeiden. Ebenso wird von Ausdauerleistungen wie im Sportunterricht oder beim Joggen abgeraten.


Der automatische Telefondienst der Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg (Sun) informiert unter der Telefonnummer 09 11 / 2 31-20 50 über die stündlich aktualisierten Ozonmesswerte der Messstationen Jakobsplatz und Flughafen. Unter der Internetadresse www.umweltdaten.nuernberg.de/aussenluft können alle Messwerte der städtischen Luftmessstationen jederzeit online abgerufen werden.


Bereits während der letzten großen Hitzewelle Ende Juni wurden in Nürnberg an den städtischen Luftqualitätsmessstellen außergewöhnlich hohe Ozonkonzentrationen gemessen. Am 20. Juni 2013 stieg am Nachmittag an der städtischen Messstation am Flughafen die Ozonkonzentrationen auf bis zu 203 μg/m³ an. Die innerstädtische Messstation am Jakobsplatz erreichte im gleichen Zeitraum einen maximalen Stundenmittelwert von 161 μg/m³. In der vom Landesamt für Umwelt betriebenen Messstation Erlangen-Kräpelinstraße wurde sogar eine Konzentration bis zu 225 μg/m³ beobachtet.


Die scheinbar widersprüchliche Situation, dass in den Stadtrandlagen in der Regel höhere Ozonkonzentrationen gemessen werden als im Stadtzentrum, ist in komplexen photochemischen Reaktionsketten begründet. Hohe Ozonkonzentrationen können entstehen, wenn bei länger anhaltenden, austauscharmen Wetterlagen durch eine intensive Sonneneinstrahlung Vorläufer-Substanzen wie Stickoxide, Kohlenwasserstoffe und weitere, meist verkehrsbedingte Luftschadstoffe in Ozon umgewandelt werden. Da aber einige dieser Schadstoffe bevorzugt mit Ozon reagieren, kommt es in Ballungsgebieten und in der Nähe verkehrsreicher Straßen, anders als in den Außenbereichen, nachts meist auch zu einem rascheren Abbau des Ozons.


Bereits in den vergangenen, trockenen und sommerlich warmen Tagen war in Nürnberg ein Anstieg der Ozonkonzentrationen zu verzeichnen, die höchsten Ozonwerte reichten bis an den Informationsschwellenwert der 39. BImSchV von 180 μg/m³, jedoch ohne diesen zu überschreiten. Der Durchzug einer Gewitterfront mit vielen Wolken und etwas Regen am gestrigen Dienstag führte aber zu einer vorläufigen Entschärfung der Ozonsituation.

Quelle: Stadt Nürnberg

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