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Empfindlicher Schlag gegen einen international agierenden Drogenschmugglerring.

Empfindlicher Schlag gegen einen international agierenden Drogenschmugglerring. Zollfahndungsamt München

Nach Großsicherstellung Marihuana vergangenen Oktober, weitere Sicherstellungen in

Niederösterreich und Sachsen-Anhalt.

 

 

Rund 5,6 Tonnen Marihuana aus Albanien geschmuggelt,

neun Tatverdächtige in Untersuchungshaft.

(Nürnberg/Halle)

150 Kilogramm Marihuana haben Ermittler von Zollfahndung, Bayerischem Landeskriminalamt sowie dem Rauschgiftkommissariat der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd am 25.04.2014 unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Halle sichergestellt, dabei die für Deutschland und die Niederlande verantwortlichen Rädelsführer eines international agierenden Drogenschmugglerringes festgenommen. Die aus albanischen, mazedonischen und deutschen Staatsangehörigen bestehende Gruppierung hatte dieses Rauschgift in Albanien in ein eigens für Schmuggelzwecke hergerichtetes Versteck unter der Ladefläche eines Sattelaufliegers zwischen den Palettenstaukästen einbauen lassen.

 

Sieben der insgesamt bislang neun festgenommenen Personen ertappten die Fahnder dabei auf frischer Tat, nachdem sie die 150 Kilogramm Marihuana aus dem Schmuggelversteck ausgebaut und in einem verlassenen Fabrikgelände südlich von Halle deponiert hatten.

 

Bei den nach derzeitigem Stand der Ermittlungen dafür hauptverantwortlichen beiden Brüdern im Alter von 44 und 49 Jahren fanden die Beamten in einer für ihre Rauschgiftgeschäfte konspirativ genutzten Wohnung in Sachsen-Anhalt sowie einem von ihnen genutzten Personenkraftwagen zudem 26.400 Euro Bargeld und eine Geldzählmaschine.

 

In weiteren Fahrzeugen mutmaßlicher Mittäterfanden die Beamten zusätzlich 200 Gramm Methamfetamin und 130 Gramm Marihuana aber auch knapp 40.000 Euro Bargeld.

 

Neben dem Rauschgift, beschlagnahmten die Fahnder drei hochwertigen Personenkraftwagen, zwei Motorräder, insgesamt rund 80.000 Euro Bargeld sowie mehrere hochwertige Uhren.

 

Auslöser der aufwendig geführten Ermittlungen und der jetzigen, gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Halle durchgeführten Maßnahmen war eine Großsicherstellung Marihuana Ende Oktober vergangenen Jahres. Zollbeamte hatten damals auf der Bundesautobahn 3 bei Nürnberg einen Lastkraftwagen mit albanischer Zulassung und einem 17 Tonnen schweren „Natursteinquader aus Granit“ als Fracht kontrolliert. Da der dabei eingesetzte Rauschgiftspürhund positiv anzeigte, veranlassten die Zöllner eine intensivere Kontrolle des Natursteinquaders und entdeckten dabei im Inneren des Quaders, der, wie sich schnell herausstellte, lediglich ein simpler Betonklotz war, 374 Pakete Marihuana mit einem Nettogewicht von rund 645 Kilogramm.

 

Die in der Folge zunächst mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth geführten Ermittlungen gegen den seinerzeit festgenommenen LKW-Fahrer brachte die Fahnder der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift Nordbayern auf die Spur eines in Schleswig-Holstein ansässigen Brüderpaares. Ihre Rauschgiftgeschäfte wickelten die beiden allerdings über eine konspirativ genutzte Wohnung im Großraum Halle nach folgender Vorgehensweise ab.

 

In ihrem Heimatland Albanien ließ eine bislang nicht näher identifizierte Organisation Marihuana, gut verpackt, in Betonquader eingießen. Als „Natursteinquader aus Granit“ in den Transportunterlagen und bei den Zollabfertigungen deklariert, schmuggelten sie die tonnenschwere Fracht per Lastkraftwagen nach Italien, die Niederlande sowie Deutschland und verteilten die Drogen in ihren Bestimmungsländern an bestehende Abnehmer. Dreh- und Angelpunkt der Rauschgiftgeschäfte dieser Organisation in Deutschland und den Niederlanden waren die in Schleswig-Holstein ansässigen beiden Brüder.

 

Im Zuge der seit Oktober letzten Jahres andauernden Ermittlungen gelang es, den Verlauf weiterer potentieller Marihuanatransporte zu rekonstruieren. In acht weiteren Fällen kann davon ausgegangen werden, dass die in Albanien ansässige Gruppierung Rauschgiftlieferungen nach Deutschland (drei Lieferungen), die Niederlande (zwei Lieferungen) und Italien (drei Lieferungen) nach demselben Modus Operandi wie beim Aufgriff im Oktober 2013 festgestellt, veranlasste.

 

Zudem fingen Polizeibeamte am 19.03.2014 in Niederösterreich einen von den Tatverdächtigen eingesetzten Rauschgiftkurier mit einer Zwischenlieferung von 50 Kilogramm Marihuana auf dem Weg von Italien nach Deutschland ab. Der als Kurier eingesetzte 50-jährige Deutsche sitzt seitdem in Österreich in Untersuchungshaft.

 

Vorsichtigen Schätzungen zufolge hätte die sichergestellte und ermittelte Menge Marihuana von immerhin insgesamt 5,6 Tonnen Gewicht einen Straßenverkaufswert von rund 50 Millionen Euro!

 

Quelle: Zollfahndungsamt München, Staatsanwaltschaft Halle

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