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Nationales Erbe: Instandsetzung am Zeppelinfeld beginnt

Nationales Erbe: Instandsetzung am Zeppelinfeld beginnt Christine Dierenbach /Stadt Nürnberg

Nationales Erbe: Instandsetzung am Zeppelinfeld beginnt
Wichtige Etappe auf dem Weg zum Erhalt der Bauten am Zeppelinfeld: Ende August haben im Auftrag der Stadt Nürnberg Experten mit Untersuchungen an ausgewählten Flächen begonnen. Ihre Erkenntnisse werden die Grundlagen schaffen für erste Instandsetzungsarbeiten im Jahr 2014. Mit der Sicherung der architektonischen Zeugnisse der ehemaligen NS-Reichsparteitage verbindet die Kommune das Ziel, das historische Areal als authentischen Lernort zu bewahren.


Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly erklärt dazu: „Der Erhalt des Zeppelinfelds und seiner Bauten ist aufwändig und ein komplexes Unterfangen. Es geht nicht um eine Restaurierung oder gar eine Rekonstruktion, sondern um eine langfristige Sicherung des Status quo, der auch nachfolgenden Generationen die Möglichkeit zur eigenen Auseinandersetzung lässt. Die Geschichte soll hier erfahrbar und begehbar gemacht werden. Die Stadt Nürnberg stellt sich dieser Aufgabe auch im Wissen darum, dass es sich um ein nationales Erbe handelt.“ Vor diesem Hintergrund setzt die Stadt Nürnberg auf eine erhebliche finanzielle Förderung durch den Bund und den Freistaat Bayern.


Seit Jahren werden Schäden und Verfall der Zeppelinhaupttribüne und der Wallanlagen trotz des kontinuierlichen Bauunterhalts immer deutlicher. Regen und Frost haben den 1935/37 nach Plänen von Hitlers Architekt Albert Speer entstandenen Bauwerken immer mehr zugesetzt. Inzwischen werden an einzelnen Stellen bereits wieder die Reparaturen vergangener Jahre ausgebessert. 60 Prozent der Steine an den Fassaden und 80 Prozent der Natursteinblöcke an den Stufen der Zeppelintribüne sind zerstört. Einzelne Decken im Gebäude müssen durch provisorische Holzkonstruktionen gestützt werden. Mit Zäunen werden Passanten vor herabfallenden Steinbrocken geschützt. Manche Bereiche der Tribüne sind aus Sicherheitsgründen nicht mehr betretbar.


Zunächst beginnen in diesen Tagen Experten verschiedener Disziplinen mit eingehenden Untersuchungen ausgewählter Baukörper. 2013/2014 wird aufgrund der so gesammelten bautechnischen Erkenntnisse ein Instandsetzungskonzept entwickelt, das im Sommer 2014 an diesen Musterflächen umgesetzt werden soll. Die auf drei Millionen Euro kalkulierten Maßnahmen finanziert die Stadt Nürnberg.


Auf Basis dieser beispielhaften Instandsetzung wird die Stadt mit externen Fachleuten ein Instandsetzungskonzept samt genauer Kostenermittlung für die gesamte Anlage erarbeiten. Derzeit geht die Stadt Nürnberg von geschätzten Kosten in Höhe von 60 bis 75 Millionen Euro aus.


Ein verstärktes Informationsangebot soll künftig dem wachsenden nationalen und internationalen Interesse an diesen Bauwerken und ihrer Geschichte gerecht werden. Schon jetzt erkunden gezielt rund 200 000 Personen jährlich das Zeppelinfeld. Die Instandsetzung ist Voraussetzung für ein neues, umfassendes Besucher-Erschließungskonzept („Das Zeppelinfeld in Nürnberg – ein deutscher Lernort zur Geschichte des Nationalsozialismus“), das der Kulturausschuss des Stadtrats 2011 beschlossen hat. Bereits 2004 hatte der Stadtrat in Leitlinien zum Umgang mit dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände festgelegt, „die Zeugnisse der NS-Zeit (…) als Denkmäler und Geschichtsquellen in ihrem heutigen Aussehen (…) zu bewahren“.


Die Stadt Nürnberg geht schon lange verantwortungsvoll mit ihrer Rolle in der NS-Zeit um. 1985 richtete die Kommune in der Halle der Zeppelintribüne eine erste Ausstellung zur Geschichte der NS-Reichsparteitage ein. 2001 wurde das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände eröffnet. Seit 2006 steht ein Geländeinformationssystem auf dem historischen Areal zur Verfügung. 2010 eröffnete die Stadt im Justizgebäude die Erinnerungsstätte Memorium Nürnberger Prozesse.

In der soeben erschienenen städtischen Broschüre „Lernort Zeppelinfeld – Projekt zum Erhalt eines besonderen nationalen Erbes“ sind alle Fakten und Hintergründe zu dem Instandsetzungsvorhaben ausführlich dargestellt.


Weitere Informationen – wie auch ein Download der Broschüre – im Internet:


http://www.nuernberg.de/internet/portal/buerger/zeppelinfeld.html

Quelle: Stadt Nürnberg

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